Von Bayern 1 und 3 bis zu Fernseh- und Videoproduktionen – eine Entdeckungsreise durch die Welt des Papiers sehen Sie die Veröffentlichungen der Papiermühle Homburg
MainPost 08.12.2014
HOMBURG
Mühlrad klingt wieder wie ein Metronom
Homburger Papiermühle: Johannes Follmer nutzt Winterpause für Wartungsarbeiten und Umbauten
Seit Ende Oktober ist Ruhe in die Papiermühle Homburg eingekehrt. Sollte man jedenfalls meinen, denn bis zum 1. Mai schloss das Museum wie in jedem Jahr seine Türen für Einzelbesucher. „Weit gefehlt!“, meint dazu der Museumsleiter Johannes Follmer. Auch im Winter gibt es im und um das Baudenkmal herum eine Menge zu tun.
So ist nun die Zeit angebrochen, in welcher er als Inhaber einer Papiermanufaktur ungestört in seiner Werkstatt hochwertige Büttenpapiere schöpfen kann. Einige Aufträge sind abzuarbeiten, ein Vorrat für die nächste Saison ist anzulegen.
Was den Homburger allerdings gerade eine ganze Woche mit schwerer körperlicher Arbeit in Anspruch nahm, war der technischen Wartung seiner Anlage geschuldet. Tagein, tagaus dreht sich unentwegt das große Mühlrad am Hauptgebäude. Was ursprüngliche Mühlenromantik verbreitet, hat durchaus seinen modernen, ökonomischen Sinn. Das Rad diente der alternativen Energiegewinnung. Wenn genug Wasser vorhanden ist, können 4,5 Kilowatt teilweise ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Ein Bewuchs mit Moos aber, der zwar für die Besucher romantisch wirkt, mindert diese Leistung ganz erheblich. Hinzu kommt das harte Wasser in Homburg. Moos und Kalk setzen auf die Dauer ein mehr als fingerdicke, feste Schicht auf dem stählernen Mühlrad ab, die auf die Dauer den Lauf der Anlage beeinträchtigt. Das Rad wird langsamer, sein Gewicht immer höher.
Deshalb muss sich Follmer alle zwei Jahre daran machen, das Wasserrad von diesen Belägen zu befreien. Als fleißigen Helfer stellte ihm der Landkreis Main-Spessart Alfred Lutz zur Seite. Dieser investierte allein für das Mühlrad gut drei Arbeitstage. Zudem waren auch der Zu- und Ablauf des Mühlrads mit gut 300 Metern zu reinigen. So ging alles in allem eine gute Woche ins Land.„Das Mühlrad klingt jetzt wieder viel sauberer und schlägt seinen Takt wie ein Metronom“, fasst Follmer stolz zusammen.
Der Museumsleiter möchte in der Winterpause jedoch noch einige andere Dinge auf den Weg bringen. Weiterhin überraschend gut sei der Zustrom von Besuchern, die das Homburger Industriedenkmal kennenlernen wollen. Damit dies so bleibe, müssten ständig Verbesserungen umgesetzt und neue Aspekte in der Dauerausstellung aufgegriffen werden. Follmer will seine Schauwerkstatt umgestalten.
Gerade beim Besuch von Kindergruppen findet er den Blick auf seine handwerklichen Fähigkeiten nicht ganz optimal. „Das ganze werde ich wohl ein wenig umbauen, damit mehr Gäste gleichzeitig etwas sehen, wenn ich Papier schöpfe“, fasst er sein Vorhaben zusammen.
„Mit ruhiger Winterpause wird es wohl eher nichts werden“
Johannes Follmer Museumsleiter
Durch eine glückliche Fügung hat ein befreundeter Papierhistoriker dem Homburger Museum Modelle geschenkt, die die Arbeitsvorgänge des Papiermachens im 17. Jahrhundert verdeutlichen. Damit sollen nun weitere Vitrinen den Rundgang bereichern. Bis Mai will Follmer auch dies umgesetzt haben. „Mit ruhiger Winterpause wird es neben ein paar Urlaubstagen und den Feiertagen wohl eher nichts werden“, schmunzelt der Homburger vielsagend.
Sollten sich bis zum 1. Mai allerdings Gruppen zu einem Besuch in der Homburger Papiermühle oder einer Führung entschließen, öffnet er die Türen des Baudenkmals gerne.
Terminvereinbarungen unter (0 93 95) 9 92 22.
FAZ 29.08.2014
Ausflug am Wochenende: Hornburg am Main
Nichts, aber auch rein gar nichts ist verändert
Homburg selbst ist ein reizvoller, von einem Schlösschen überragter Ort, der vom Kontrast seiner steilen Mainuferhänge und einem offenen Hinterland lebt. An den Muschelkalkwänden, wie der berühmten Kallmuth, wächst Wein, während ringsum großräumig Ackerbau und Viehzucht vorherrschen.
Sinkende Buch- und Zeitschriftenauflagen, ganze Bibliotheken und Aktenberge in virtuellen Speichern, und Briefe schreibt auch niemand mehr : Eigentlich sollte man annehmen, dass der Papierverbrauch zurückgeht. Tatsächlich steigt er aber stets weiter. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts von 1,5 Kilogramm pro Kopf auf rund 200 bis zum Jahr 2000 und seither nochmals um 20 Prozent allein in Deutschland. Die gesamte Weltproduktion liegt jetzt bei 400 Millionen Tonnen. Warum immer mehr statt weniger Zellstoffe verarbeitet werden, findet die Erklärung im globalen Handel und dem veränderten Konsumverhalten. Je mehr bestellt wird, desto mehr Pappe benötigt man als Verpackungsmaterial.
Schon vor dem großen Boom konnten traditionelle Papiermühlen nicht länger mit der Industrie konkurrieren. Langbahnige Papierstrecken und die Verarbeitung von Holzzellulose statt Lumpen bereiteten ihnen das Aus. Angesichts dieser Entwicklung erstaunt es, dass sich eine kleine Papiermühle über ein Jahrhundert gegen die allgemeine Mechanisierung stemmen konnte. Ausgerechnet Pappe war die letzte Nische, die von dem in Homburg am Main ansässigen Familienunternehmen Follmer rentabel besetzt wurde. Vier Generationen wirkten in dem 1807 aus einem Spessarttal hierher versetzten Fachwerkgebäude, ehe auch sie unter dem Druck von Produktivität und Umweltauflagen 1975 aufgeben mussten.
Zwanzig Jahre fristete anschließend die stattliche, mit einem pagodenförmigen Dachaufsatz versehene Betriebsstätte ein Schattendasein, bis sie dank des Jüngsten der Mühlendynastie, Johannes Follmer, unter veränderten Vorzeichen eine wundersame Wiederauferstehung erfuhr. Er gab das Gebäude für die Umwandlung in ein Technikmuseum frei, das dann mit Millionenaufwand vom Land Bayern und dem Main-Spessart-Kreis saniert wurde. Und nichts lag näher, als Johannes Follmer auch als Museumsleiter einzusetzen.
Er hat sich unterdessen zu einem Meister für die Herstellung hochwertigen Büttenpapiers entwickelt und bietet entsprechende Kurse an. Je nach Zuspruch zeigt er auch während der regulären Öffnungszeiten das traditionelle Verfahren, Papier zu schöpfen. Follmer braucht nur dort weiterzumachen, wo seine Vorfahren endeten.
Nichts, auch nichts ist seit Stilllegung der Papiermühle verändert. Die Transmissionsriemen der von einem oberschlächtigen Wasserrad angetriebenen Mechanik sind ebenso intakt wie das Zylindermahlwerk („Holländer“) oder die Rundsiebmaschine zum Aufrollen der Pappe für Akteneinbände.
Ebenso wenig fehlen die Zuschneide-, Glätt-, Verpackungs- und Wiegegerätschaften, und auf dem Trockenspeicher hängen Pappdeckel, als warteten sie, für den Verkauf abgenommen zu werden.
Öffnungszeiten: Papiermühle: täglich außer montags 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr (am Wochenende bis 17 Uhr); offene Führung am 7. September um 14.30 Uhr mit Papierschöpfen.
Fahrtverbindung:
Homburg ist am Wochenende nicht in zumutbaren Zeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Homburg- Wüstenzell – Dertingen- Homburg
Wanderlänge: 11 km
Wanderkarte: Marktheidenfeld (Blatt 4), Maßstab1:25 000, Verlag Main Echo
Wegbeschreibung:
Die Verhältnisse in Homburg sind beengt. Am Main liegt ein kleiner Parkplatz, ein größerer oberhalb des historischen Kerns nahe der Weinstube „Kallmuthblick“; Zufahrt durch die Remlinger und Bischbachstraße.
An der Remlinger Straße besitzt auch die Papiermühle eine eigene Stellfläche, ein kurzer Fußweg zwischen Obstbäumen, dabei den Mühlgraben kreuzend, führt hinüber.
Homburg verlassen wir links aufwärts durch die Straße Zeller Tor in einem Neubauviertel.
Dabei sichtet man das Zeichen „Fränkischer Marienweg“. Sein Emblem, die Muttergottes mit dem Jesuskind (rot-blau), zeigt sich nach Erreichen der Felderhochebene nicht immer, doch es gibt nur einen Weg hinab in den beiderseits von Wald flankierten Zeller Grund.
Hier ist die einzige Klippe zu beachten, wenn es mit Rechts-links-Abzweigen an der rechten Seite weitergeht.
Unten pendelt sich der breite Weg nach links ein und hält dann auf die Gemeinde Wüstenzell zu. An der Kreuzung in der Ortsmitte wählt man die Richtung Holzkirchhausen bis an die letzten Häuser, wonach man den Aalbach überschreitet, um sich gleich rechts in seinen Uferweg einzufädeln. Hier löst der rote Diagonal strich den Marienweg ab.
Mit dem neuen Zeichen entfernen wir uns etwas von dem Bach, haben ihn aber immer im Auge auf dem gefälligen Weg zwischen Wald- und Wiesenrand. Treten die Bäume zurück, kommt schon bald die Gemeinde Dertingen in Sicht. Bevor man sie gleich rechts in der Mühlbachstraße wieder verlässt, lohnt der kurze Abstecher hinein, wo eine wuchtige, ins 12. Jahrhundert zurückreichende Wehrkirche hinter einer Ringmauer überrascht.
Wieder retour, nimmt man in der Mühlbachstraße die Markierung RH (schwarz) auf. Sie hat nun etwas mehr zu tun, als die beiden Vorgängerinnen. Vorerst heißt es auch hier an einem Sträßchen geradeaus. Etwa eineinhalb Kilometer später knickt das Zeichen vor der Häusergruppe links ab, weist hinan und oben dann rechts. Die begleitenden Maisfelder können aber nicht so hoch sein, um jetzt nicht einen Blick über den Spessart zu ermöglichen.
Noch besser werden die Sichtverhältnisse beim baldigen Wiederabstieg, nachdem ein Sportzentrum umgangen worden ist. Unterhalb davon biegt das RH links in einen Hohlweg, womit bald wieder Homburg erreicht ist. Bei einem Schoppen in einem der Weinlokale rings um das (nicht zugängliche) Schloss kann der Tag ausklingen.
THOMAS F. KLEIN
Bayern 1 Radio bei den Künstlern in Homburg,
Mainfränkische Entdeckungsreise Schloss Homburg
HR 12.03.2013
Main-Post, Februar 2013
TRIEFENSTEIN·HOMBURG
Die Papiermühle und das Fernsehen. Es vergeht kaum ein Jahr. in dem das Industriemuseum nicht auf dem Bildschirm zu sehen ist und Johannes Follmer vor der Kamera das Handwerk des historischen Papierschöpfens erklären muss. Dieses Mal war der Hessische Rundfunk vom Studio Kassel mit seiner Autorin Barbara Petermann nach Homburg gekommen.
Die Frage, warum sich das Hessische Fernsehen außerhalb seines Sendegebietes in Bayern umschaute, ist rasch beantwortet. In ganz Hessen gibt es kein ähnliches Industriemuseum wie im Winzerdorf.
Der »Dreh« in Franken ist Teil der 45-minütigen Sendung mit dem Titel »Bilderbogen – Geschichten aus Hessen«.
In dem Beitrag geht es um die historische Papierherstellung. Die Papiermühle kommt dabei fünf Minuten lang zu Wort. Während bei den Fernsehaufnahmen Papiermüller Johannes Follmer in seiner Papierwerkstatt vor der Kamera die Feinheiten des Papierschöpfens erklären und demonstrieren musste, kam im Museum sein Vater Kurt zu Wort. Er war bis 1975 Chef des Familienbetriebes gewesen und wird den Fernsehzuschauern mehr über seine Vorfahren berichten. Der Hessische Rundfunk bediente sich bei seinen Aufnahmen in Homburg der »technischen Amtshilfe« eines Teams vom Bayerischen Fernsehen aus Würzburg mit Kameramann Thomas Heer, einem Sohn des früheren Volksblatt-Fotografen Hans Heer und Kameraassistent Bernhard Metzger.
Sendung wird am 12. März 2013 20:15 Uhr ausgestrahlt.
gr/Foto: Günter Reinwarth
HR-Online:
bilderbogen
Vom Baum zum Papier – Geschichten über lichtscheue Blätter, kostbare Bücher und Tapetenrollen
Dienstag, 12. März 2013, 20:15 Uhr
Man mag es kaum glauben, aber die deutsche Papierindustrie wird ausschließlich mit heimischen Bäumen versorgt. Buchen aus dem Kaufunger Wald sind beispielsweise begehrte Rohstoffe.
Gleich hinter der hessischen Grenze, in der Papierfabrik Sappi im bayerischen Stockstadt, wird aus aus dem Buchenholz in einem aufwändigen Prozess reines, weißes Papier in allen Größen hergestellt. 430.000 Tonnen Papier werden hier jährlich produziert.
Dünndruck benötigt die Druckerei Parzeller in Fulda. Hier werden jedes Jahr 40 Millionen Bücher in die ganze Welt geliefert, das Hauptgeschäft aber macht der Druck der Fuldaer Zeitung aus: 52.000 Exemplare, ausschließlich aus Altpapier hergestellt, verlassen jede Nacht die Druckerei.
Deutlich edler ist das Papier, das für die über 60.000 Blätter verwendet wurde, die in der Grafischen Sammlung im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel aufbewahrt werden. Handzeichnungen, Druckgrafiken, Plakate und illustrierte Bücher vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart gehören zum Bestand. Papier ist lichtscheu, der konservatorische Aufwand deshalb besonders hoch, die wertvollen Stücke werden auch nur selten ausgestellt.
Da haben es die Marburger Tapetenhersteller doch einfacher. Ihr Material ist deutlich unempfindlicher, dafür ist das Geschäft auch stärker modischen Strömungen unterworfen. Doch in Marburg geht man mit der Zeit, um sich gegen den Raufaserboom zu behaupten. Schrille Farben, plakatives, großformatiges Design und sogar Strasssteine sind derzeit angesagt.
Der Tradition des Papiertheaters fühlt sich Albert Völkl besonders verbunden. Ähnlich wie seine Vorbilder im 18. Jahrhundert fertigt der Künstler aus dem nordhessischen Trendelburg Bühnen, Requisiten und Figuren in filigraner Handarbeit aus Papier, um seine mystisch-sagenhaften Geschichten lebendig werden lassen.
Redaktion: maho
Für einen Beitrag in der Sendereihe „Bilderbogen“ –
Titel: Vom Baum zum Papier – Geschichten über lichtscheue Blätter, kostbare Bücher und Tapentenrollen.
Am 12. März um 20.15 Uhr.
Im Hessisches Fernsehen
– darin mit dabei ca. 5 min über Papiermühle Homburg und der Papiermanufaktur.
nähre Informationen:
http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=59041&key=standard_document_47440063
Sommerakademie Homburg 2014
9.–15. August 2014
Malerisch eingebettet inmitten von Weinbergen liegt Homburg am Main. In den Räumen von Schloss Homburg, einem Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert, und dem Museum Papiermühle, einem
Ein lebendiger, interdisziplinärer Austausch ist Ziel der Workshops.
Altes Handwerk – Junge Kunst.
Die Sommerakademie Homburg feiert 2014 Geburtstag! Zum fünften Mal laden wir Sie ein nach Homburg zu einer Woche der Kunst und Musik.
Ausgehend von der Papiermühle und dem Schloss fi nden unsere Kurse inzwischen an mehreren Adressen in Homburg statt. Wir freuen uns, dass das idyllische Homburg eine Woche lang zu einem Ort der Kunst wird.
Papierhandwerk und Kunst
Musik begegnen und interpretieren
Zu diesen Themen erwartet Sie ein vielfältiges Kursprogramm. Erfahrene Dozenten, kleine Gruppen und professionelle Werkstätten garantieren eine intensive Arbeitsatmosphäre und ermöglichen einen lebendigen, interdisziplinären Austausch zwischen den Teilnehmern.
Ergänzend dazu bieten wir Ihnen ein spannendes Rahmenprogramm mit Qi Gong, Konzerten, Filmen, Weinkultur und Genuss.
Stipendien für junge Teilnehmer urch die Unterstützung von Unternehmen und Privatpersonen können wir Stipendien für die Kurse der Sommerakademie Homburg am Main vergeben.
Kinderbetreuung
Kinderbetreuung wird im Kindergarten Homburg angeboten.
Mehr Informationen zu Kursen und Terminen finden Sie unter: http://www.sommerakademiehomburg.de/
Information und Anmeldung
Sommerakademie Homburg GbR
c/o Martha SchubertSchmidt
Sandbühlstraße 5a
Tel.: 09 31 705 96 47
D97218 Gerbrunn
info(ät)sommerakademiehomburg.de
Servus 10-2012
Die Zeitschrift Servus schreibt in ihrer Ausgabe 10-2012 interessantes über Geschichte und Gegenwart der Papiermühle und der Papiermacherkunst:
Außerdem vom Duft der Kindheit, der Restaurierung alter Bücher, dem Kampf gegen die Vergänglichkeit und geheimen Rezepten.
Liebes Land 09/2012
Artikel in Liebes Land 09/2012, S. 72-76
Zu Papier gebracht
Staatsverträge aus Lumpen, Wasserzeichen zum Streicheln – die Homburger
Papiermühle erzählt Geschichten, die nicht von Pappe sind.
Auszug:
Leben und Arbeit gingen in der Homburger Papiermühle bis weit in die 1970er-Jahre so nahtlos ineinander über wie die Wohn- und Produktionsräume. An manche Gerüche, Geräusche und an dunkle Flure erinnert sich der gelernte Schreiner
noch gut. Als er klein war, trafen sich bis zu 15 Personen regelmäßig am Mittagstisch. Denn die meisten Mitarbeiter hatten Familienanschluss. 1975 wurde die Hauptproduktion eingestellt, die Familie zog ins Nachbargebäude.
DB-Mobil über die Papiermühle
DB-Mobil über die Papiermühle
Die Zeitschrift DB-Mobil der Deutschen Bundesbahn schrieb in Ihrer Ausgabe 7/2012 einen Artikel über die Papiermühle in Homburg.
Wasserkraft – schau was Wasser schafft
04.05. – 31.10.2012
Ausstellungseröffnung „WASSERKRAFT – SCHAU WAS WASSER SCHAFFT“
Eine Informationsschau über die ehemals vielen Wassermühlen in Homburg, ihre Geschichte und Details der Müllerfamilien.
Ein schöner Rundgang durch die Papiermühle kann danach gemacht werden.
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Main-Post 07.05.2012, Günther Reinwarth
HOMBURG
Einst klapperten zehn Mühlen in Homburg
Sonderausstellung des Kulturvereins in Zusammenarbeit mit Grafschaftsmuseum in der Papiermühle
Sie haben Anteil an der Sonderschau in der Homburger Papiermühle: Bürgermeister Norbert Endres, der Vorsitzende des Kulturvereins Schloss Homburg, Lothar Huller, Johannes Follmer, Initiatorin Stefanie Arz und stellvertretender Landrat Manfred Goldkuhle (von links).
Foto: G. Reinwarth
Wer heute von Homburg am Main spricht, denkt in gleichem Atemzug an die Begriffe Wein und Kallmuth. Dass der ehemalige Marktflecken auch ein Mühlendorf war, ist weniger bekannt.
Die am Freitagabend eröffnete Sonderausstellung des Kulturvereins Schloss Homburg in Zusammenarbeit mit der Papiermühle zum Thema „Wasserkraft – Schau, was Wasser schafft!“ bringt es eindrucksvoll an den Tag, dass in dem Winzerdorf einmal bis zu zehn Mühlen „am rauschenden Bach“ geklappert haben.
Ein Bächlein von gerade mal 840 Metern Länge mit einer respektablen Schüttung von bis zu 45 Sekundenlitern war in und vor der guten alten Zein zuverlässiger „Kräfte-Lieferant“ zum Antrieb von Gips-, Getreide- und Sägemühlen sowie ein Garant zur Stromerzeugung für Homburg und Trennfeld. Der Bischbach war für die Winzerdörfler schon immer Gold wert. Wenn man so will, hat seine Existenz nicht unwesentlich das örtliche Gewerbegeschehen mitbestimmt.
Noch zwei Mühlräder in Aktion
Es sind heute nur noch zwei Mühlräder, die am Bischbach ihre Runden drehen. Die Papiermühle erzeugt Strom, der für zehn Haushalte reicht – und dort, wo die frühere Blank-Mühle im Bereich des oberen Schlossgrabens stand, erinnert ein Touristen-Mühlrad an die Homburger Mühlen-Ära. Dies soll nun anders werden. Triefensteins Gemeinderäte sind nicht grundsätzlich abgeneigt, so genannten Kleinwasserkraftwerken eine Chance zu geben.
Aus den Grußworten am Freitagabend kristallisierte sich ein ähnlicher Wunsch heraus. Es ist nicht auszuschließen, dass sich eine Interessengemeinschaft näher mit solchen Projekten befassen wird. Der Leiter des in der Trägerschaft des Landkreis Main-Spessart betriebenen Industriemuseums Papiermühle, Johannes Follmer, erinnerte an die Bedeutung des Wasservorkommens in Homburgs Geschichte. Sowohl er als auch andere Grußredner äußerten die Hoffnung, dass von der Ausstellung positive Impulse auf die Mühlengeschichte der Neuzeit ausgehen wird und die Energiegewinnung durch Wasserkraft einen neuen Antrieb erhält. „Wie wertvoll Wasser ist, wissen wir alle“, sagte stellvertretender Landrat Manfred Goldkuhle, der selbst aus einem Mühlendorf (Mühlbach bei Karlstadt) stammt. Nach Auffassung des Kommunalpolitikers ist es das ehrgeizige Ziel des Landkreises Main-Spessart, erneuerbare Energien zu erschließen und zu nutzen. Der Papiermühle komme eine Vorreiterrolle zu.
Beim Markt Triefenstein wird die „Mühlen-Tendenz“ ähnlich gesehen. Bürgermeister Norbert Endres zollte der „Hauptmacherin“ der Ausstellung, Stefanie Arz, hohe Anerkennung für ihr mühevolles Engagement. In sein Lob schloss er ausdrücklich den „Kulturverein Schloss Homburg“ mit seinem Vorsitzenden Lothar Huller sowie eine Gruppe Homburger Bürger ein. Endres hatte zur Unterstützung der Wasserkraft einen Scheck über 500 Euro mitgebracht. Er ermunterte die Bürgerschaft zum Ausstellungsbesuch mit den Worten „Schaut einmal vorbei und seht, was Wasser schafft!“.
Unterstützung vom Kulturverein
Lothar Huller blätterte in der Geschichte des Kulturvereins Schloss Homburg, der sich 30 Jahre nach Herausgabe der Ortschronik ebenfalls der Aufarbeitung der Mühlengeschichte verschrieben hat. Gerne habe man die Bemühungen von Arz zur Erforschung der Mühlengeschichte unterstützt und dieses Ansinnen mit fast 4000 Euro gefördert.
Ein Saxofonquartett begleitete die Ausstellungseröffnung musikalisch.
Ausstellung „Wasserkraft – Schau was Wasser schafft!“
Die Volkskundlerin Stefanie Arz, die mit ihrer Familie seit sechs Jahren in Homburg wohnt, hat mit wissenschaftlicher Akribie ein Jahr lang die Ausstellung „Wasserkraft – Schau was Wasser schafft!“ vorbereitet. Ihre Quellen waren unter anderem das Staatsarchiv in Würzburg, das Gemeindearchiv sowie engagierte Bürger samt Nachkommen früherer Müller-Familien. Sie alle ließen die Neu-Homburgerin in historische Hinterlassenschaften blicken. Zum Beispiel konnte sie noch den kürzlich gestorbenen Heimatforscher Otto Blank und vor ihrem Tod die „Grimmers Bärbel“, beide lebende Geschichtsbücher, sowie das Homburger Original Jupp Bender befragen.
Es war ein Forschungsprojekt mit einer Menge lokal-historischer Facetten, die Stefanie Arz sammelte, zu Papier brachte oder digitalisierte. Bei der engagierten Volkskundlerin festigte sich im Laufe ihrer einjährigen Nachforschungen die Intension von einer Interessengemeinschaft zur Nutzung der Wasserkraft durch so genannte Kleinkraftwerke.
In Kooperation mit dem Kulturverein Schloss Homburg warf Stefanie Arz auch einen Blick über den Main ins Badische und fand dort mit dem Grafschaftsmuseum Wertheim einen interessierten Partner. Das Museum tritt mit der Sonderausstellung „Wertheim am Wasser – Irgendwo ist’s immer nass!“ vom 22. Juni 2012 bis 17. Februar 2013 an die Öffentlichkeit. Unter anderem wird eine Begleitveranstaltung angeboten, die sich ebenfalls mit der Papiermühle befasst (12. Oktober 2012 – Referat von Walter Schuhmann, Bad Kissingen, zum Thema „Moderner Wasserbau“.
Öffnungszeiten: Bis 31. Oktober Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr, samstags von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr, Sonn- und Feiertage von 14 bis 17 Uhr.
arth
Bayrisches Fernsehen
Ein Beitrag über die Homburger Papiermühle wird am 15.11., 19.00 Uhr in der Sendung laVita – „Schwarz auf weiß“ im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.
Darin geht es über die schwarze und weiße Kunst… (Papier und Druck)
BR-TV-Spot 10.10.2011 17:30 Uhr
Der Bayrische Rundfunk (TV) schaltet zu einer Live-Übertragung zur Papiermühle Homburg.
10.10.2011, 17:30 im Bayrischen Fernsehen.
BR-TV-Spot 29.04.2011
Der Bayrische Rundfunk hat am 29.04.2011 einen Spot für die Wochentipps in Franken gegeben.
Homburg (Lkr. Main-Spessart): Papiermühle gibt Einblick in die Papierherstellung.
Dauer: 00:02:35
Papiermühle Homburg im Bayrischen Fernsehen
„Der Blattmacher“- Die Homburger Papiermanufaktur im Bayerischen Fernsehen
Es handelt sich genauer um einen TV Bericht (ca. 5 Min.) über meine Werkstatt – die Homburger Papiermanufaktur. Dieser Bericht ist kommenden Dienstag im Bayerischen Fernsehen zu sehen.
Wann: Dienstag der 17.01.2011
Wo: Bayerisches Fernsehen
Titel: Sendung „Wir in Bayern“
Uhrzeit: 15.30 – 16.45Uhr
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung190010.html