Der letzte Eisenhammer im Spessart in Hasloch (Kreuzwertheim).
Die Hammerschmiede aus dem Jahre 1779 ist original erhalten. Heute wird hier noch, ausschließlich mit Wasserkraft betrieben, unter dem historischen Aufwerfer,- und Schwanzhammer geschmiedet. Sie erleben dort eisenhartes Handwerk in der Idylle des Spessarts.
Der kleine Hammer wird Schwanzhammer genannt und zwar deshalb, weil hier die Nocken auf den Schwanz des Hammerstiels drücken und dadurch das Heben des Hammerstiels bewirken. Auch bei diesem kleineren Hammer ist auf dem Wellbaum ein gusseiserner Nockenring befestigt mit 15 eingekeilten Nocken, die eine viel schnellere Schlagfolge des Hammers bewirken. Der Hammerkopf ist leichter als beim großen Aufwerferhammer (Bärgewicht 135 kg). Unter diesem Hammer wurden speziell Pflugschare ausgeschmiedet und zwar jährlich 40.000 bis 50.000 Stück.
Die Eisenstücke werden in den gegenüber liegenden Schmiedeöfen bis zur Weißglut erhitzt. Die erforderliche große Hitze wird durch ein Gebläse erreicht, welches ebenfalls durch Wasserkraft betrieben wird und dessen Einrichtung auch schon weit über 100 Jahre alt ist. Zwei weitere Hämmer sind früher noch an einen gemeinsamen Wellbaum gelaufen; hier wurden Hacken und Hauen geschmiedet, die in der benachbarten Barthels-Mühle geschliffen wurden. In der ersten Zeit wurde das vorerwämte und selbst geschmolzene Puddeleisen verarbeitet. Als dann die Hochöfen aufkamen, wurde Stab- und Knüppeleisen bezogen. Über dem Hammerwerk waren die Wohnungen für die Hammerschmiede. In der Blütezeit des Hammergewerbes waren hier 16 Hammerschmiede in Schichtarbeit beschäftigt. Unter ihrem Lederschurz trugen sie früher nur ein leichtes Hemd, an den Füßen Holzschuhe und auf dem Kopf einen großen Schlapphut. Die Eisenhämmer im Odenwald und Spessart verstummten einer nach dem anderen im 19. Jahrhundert. Sie wurden durch die Hochöfen des Ruhrgebiets verdrängt und mussten moderneren Fertigungsmethoden der fortschreitenden Technik weichen.
Der Haslocher Eisenhammer wird aus Traditionsgründen von Kurtz Ersa Konzern weiterbetrieben und ist ein Teil des auf dem Gelände liegenden Hammermuseums. Das Hammermuseum und der historische Eisenhammer vermitteln „Gelebte Technik seit 1779“. Die Ausstellung zeigt 240 Jahre Firmen- und Industriegeschichte: von den Anfängen des Eisenhammers mit seinen Schmiedeprodukten bis zum international agierenden Kurtz Ersa- Konzern heute. An vielen Mitmachstationen können Sie selbst aktiv werden. Erleben Sie, wie Wasserkraft reguliert werden kann oder wie man eine Radioschaltung lötet! Viele spannende Exponate und Schaubilder bieten Unterhaltung für die ganze Familie.
Wollen Sie miterleben wie früher geschmiedet wurde? Dann lohnt sich ein Besuch!
Anfahrt:
Von Lengfurt:
Über die Mainbrücke, hinter dem Kloster Richtung Michelrieth, der Straße folgen Richtung Hasloch. An dem T-Stück der Straße links abbiegen. Die Fa. Kurtz taucht gleich auf der linken Seite auf.
Von der Autobahn:
Autobahn A3 Frankfurt Richtung Würzburg, Abfahrt Rohrbrunn, weiter Richtung Hasloch.
Ca. 3km vor Hasloch befindet sich die Firma Kurtz im Tal.
Die Schmiede befindet sich auf dem Firmengelände.
Parkplätze sind ausgeschildert.
Öffnungszeiten:
März bis Oktober:
Mi.-So. & feiertags: 10:00 bis 16:00 Uhr
November:
Fr-So:10:00 bis 16:00 Uhr
Dezember-Februar:
Winterpause
Kontakt:
Kurtz Ersa HAMMERMUSEUM
Eisenhammer
97907 Hasloch
Tel: 09342 805459
E-Mail: info@hammer-museum.de
Web: www.hammer-museum.de
Facebook: https://www.facebook.com/kurtzersa.hammermuseum/