Informationen zum Weg 2 Tafel 5 Kulturlandschaft und Zukunft
Standort: Am Haupteingang des Zementwerks
Übersichtskarte: Kulturwanderwege Markt Triefenstein
Eine Landschaft kommt zur Ruhe
Der Gesteinsabbau verändert die Natur und die Landschaft. Veränderungen der Landschaft durch den Menschen (Kulturlandschaft) führen häufig zur Reduzierung der Tier- und Pflanzenarten. Steinbrüche eignen sich deshalb zur Förderung der biologischen Vielfalt. Schon während des Abbaus entwickelt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume. Nach der Stilllegung müssen diese aber dauerhaft gepflegt werden, da sie durch den Wiederbewuchs verschwinden würden. Ökologische Nischen bieten Tieren und Pflanzen
einen Rückzugsraum, den sie außerhalb von Abbaustätten kaum finden, wie z.B. Uferschwalbe, Bienenfresser, Uhu, Wanderfalke, Gelbbauchunke, Kreuzkröte sowie Bienen- Ragwurz und andere seltene Orchideen.
Vor der Freigabe von Abbauflächen wird die Umweltverträglichkeit des Projekts geprüft. Dazu gehört ein Folgenutzungsplan mit Konzepten zur Rekultivierung und Renaturierung.
Ein Beispiel für den vollzogenen Wandel einer Kulturlandschaft ist der Buntsandsteinbruch bei Oberbessenbach (siehe Kulturweg Bessenbach 1). Während des Betriebes in den 1950er Jahren lag die Fläche offen. 60 Jahre später ist an diese Stelle ein Wald mit einer völlig anderen Fauna und Flora getreten.
Der Steinbruch im Abbaubetrieb wirkt öde und leer, obwohl bereits jetzt Tier- und Pflanzenarten vorhanden sind, die Extreme lieben.
Die Rekultivierung umfasst alle aktiven Maßnahmen zur späteren Nutzung für Land- und Forstwirtschaft. Dazu wird die Steinbruchlandschaft wieder aufgefüllt und eingeebnet. Darauf wird eine den umgebenden Böden entsprechend dicke Mutterbodenschicht aufgetragen, auf der dann Grünflächen, Getreidefelder oder Bäume wachsen und bewirtschaftet werden können.
Nach einer kurzen Zeit nimmt der Grünbewuchs mehr und mehr Fläche des Steinbruchs in Anspruch.
Bei der Renaturierung werden vom Menschen geschaffene Standorte durch einheimische Pflanzen und Tiere wieder besiedelt. Dabei wird die Natur
grundsätzlich sich selbst überlassen, sodass eine spontane Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt einsetzt (natürliche Sukzession). Es entwickelt sich eine dem natürlichen Standort angepasste vielfältige Lebensgemeinschaft. Gezielte Maßnahmen in der Anfangsphase können diese Entwicklung unterstützen, während regelmäßige Pflegemaßnahmen besonders seltene und wertvolle Lebensgemeinschaften dauerhaft fördern.
Es wachsen Sträucher und Bäume, kleine Teiche bilden sich.
Während des Kalksteinabbaus werden Flächen wiederhergestellt und der Natur oder Landwirtschaft zurückgegeben. Der fruchtbare Oberboden wird vor dem Abbau abgetragen, gelagert und wieder aufgebracht. Heute weiß man, dass z.B. offene Felswände wertvoller Lebensraum für Vögel und Insekten sind. In künstlichen Senken können sich Feuchtbereiche
bilden, die als Biotope für viele Lebewesen einen neuen Lebensraum bieten. Davon kann auch der Mensch als Erholungssuchender, Freizeitsportler oder als Freund seltener Pflanzen-, Vogel- und Reptilienarten profitieren.
HeidelbergCement hat 2009 als erstes Unternehmen der Branche in Europa eine Richtlinie zur Förderung der biologischen Vielfalt eingeführt. Diese definiert einheitliche Standards für die Rekultivierung und Renaturierung der Abbaustätten und sorgt dafür, dass sämtliche Maßnahmen der Folgenutzung die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte gleichermaßen berücksichtigen. Die zehn Leitsätze der Richtlinie sind darauf ausgerichtet, den Dialog mit Umweltbehörden, Naturschutzverbänden und der Öffentlichkeit zu fördern, die biologische Vielfalt während des Abbaus sowie danach zu steigern und dabei die heimische Natur und Landschaft zu schützen.
Zum Thema Natur können Sie hier noch weitere Informationen lesen.
Weitere Informationen bei:
Archäologisches Spessart-Projekt e.V.
Treibgasse 3, 63739 Aschaffenburg
info@spessartprojekt.de
www.spessartprojekt.de
Tourismus-Marketing Markt Triefenstein e.V. (TMMT)
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