Die Hügelgräber bzw. Hallstattgräber liegen im Himmelreich. Wenn Sie den Wanderweg nach Kreuzwertheim nehmen (H-Weg bzw. Heun-Weg) kommen sie an einer Weggabelung direkt an dem Waldstück vorbei, in dem sie sich zwischen den Bäumen versteckten. Allein der Weg dorthin ist wunderbar.
Bilder vom Heun-Weg wurden auch von einem Wanderer auf Panoramio hochgeladen. Dort finden Sie auch Bilder von den Hügelgräbern, die als flache Erhebungen zwischen den Eichen zu erkennen sind. http://www.panoramio.com/map/#lt=49.782851&ln=9.556549&z=1&k=2&a=1&tab=1&pl=all und http://www.panoramio.com/photo/92270223
Ein kleiner geschichtlicher Abriss von Bettingen, dass gegenüber dem Himmelreich auf der anderen Mainseite liegt und stark mit der geschichtlichen Entwicklung der Region verwoben ist.
2300 v. Chr. | Siedlung auf dem Bettingberg |
1800-1200 v. Chr. | Steinbeile aus der Hügelgräberzeit |
800-500 v. Chr. | Hallstattgräber aus der Älteren Eisenzeit |
150-50 v. Chr | Brandgräber der Kelten aus der La-Tene-Zeit |
250 | Besiedlung durch Alemannen |
430 | Fluchtburg der Burgunder auf dem Bettingberg |
um 530 | Einzug der Franken |
730 | Einführung des Christentums |
800 | Erste urkundliche Erwähnung von Bettingen |
Mitte 12. Jh | Bettingen kommt zur Grafschaft Wertheim |
Von den Hallstattgräbern und der Wettenburg
Vor 4000 Jahren besiedelt So gilt der gesamte innere Bereich der Mainschleife als „Wettenburg“. Dort gab es in vor- und frühgeschichtlicher Zeit tatsächlich einen bewohnten Ort auf dem Bergkamm, sicher keine Burg in unserem heutigen Sinne, aber eine mit Holzpalisaden, Gräben und Wällen umgebene Höhenbefestigung, deren Existenz durch Bodenfunde verschiedener Epochen gesichert ist. Ausgrabungen in den 1980er Jahren bestätigten den Bestand einer Siedlung auf dem Bergrücken der Mainschleife in der Jungsteinzeit (vor rund 4000 Jahren), der Urnenfelderzeit (1200-700 v. Chr.), der Hallstattzeit (um 450 v. Chr.) – wie auch wenige Kilometer nördlich gelegene Hallstattgräber zeigen – und in der Zeit der Völkerwanderungen etwa 450 nach Christus.
In den 1980er Jahren wurde ein Schatz mit römischen Münzen gehoben wurde, was darauf schließen lässt, dass Handelskontakt zu den Römern bestand, die wenige Kilometer weiter mit dem Limes die Grenze ihres Reiches markierten. Sämtliche Funde befinden sich heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Zumindest in germanischer Zeit dürfte die Gegend auch als heiliger Bezirk gegolten haben.
Außerdem bestand ein Weiler Wettenburg gegenüber von Urphar, von dem zwar keine baulichen Überreste mehr erhalten sind, jedoch mehrfach urkundliche Erwähnungen seine Existenz bestätigen. Und dann hatten die Kreuzwertheimer noch die Weinlage „Wettenburg“, die im 19. Jahrhundert an Bedeutung verlor.
Sagen und Geschichten über den sogenannten Teufelsthron, über den Bildstock bei der ehemaligen Schreckeneiche, die Adelmann’schen Steinbrüche oberhalb der Urpharer Fahr, die Wilde Jagd und mysteriöse Geschichten, in denen häufig auch die Figuren der einstigen germanischen und keltischen Götterwelt eine Rolle spielen, werden hier erhählt..
Ob eine Ableitung aus dem Namen des obersten Germanengottes Wotan ursächlich zur Namensgebung Wettenburg führte oder ob es eine tatsächliche Wette war, wie die Sage vom Eichler Musikanten und Burggründer Michel erzählt, könne nicht mit Sicherheit behauptet werden.
Der sogenannte Heu- oder Heunweg, heute als Wanderweg mit einem H gekennzeichnet und von der Urpharer Fahr bergan nach Norden führend. Früher war dieser Handelsweg eine der beiden Nord-Süd-Verbindungen durch den Spessart. Schneider hält es für sehr wahrscheinlich, dass unter anderem auch der Missionar und Kirchenreformer Bonifatius bei den Besuchen seiner Verwandten Lioba in Tauberbischofsheim auf dem Weg von Fulda hier vorbeikam.
450 Meter breit ist die schmalste Stelle zwischen dem östlichen und dem westlichen Mainlauf des Himmelreiches.
Text: Bernd Dorbath
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