Weg 2 Tafel 4 Kulturlandschaft und Zement

KuWaWe Weg 2 Tafel 4

KuWaWe Weg 2 Tafel 4

Informationen zum Weg 2 Tafel 4 Kulturlandschaft und Zement

Standort: Am Kallmuthaufstieg mit mit Blick in den Steinbruch


Übersichtskarte: Kulturwanderwege Markt Triefenstein


Ein Werkstoff gestaltet die Umwelt

Ohne Mörtel bleiben Wände instabil, also machte sich der Mensch schon früh Gedanken, wie sich gemauerte Steine fest aufeinander fügen. So finden sich bei archäologischen Grabungen Überreste Jahrhunderte alten Mörtels. Zement kannten die Römer bereits vor 2.000 Jahren und nutzten ihn als Mörtel und Beton, den sie Opus Caementitium nannten. Mit dem Untergang des römischen Reiches ging auch dessen Bautechnik unter. In Mittelalter und Neuzeit wusste man sich zunächst mit verschiedenen Mörtelmischungen zu helfen, bis der Engländer Joseph Aspdin 1824 einen neuartigen Zement erfand und kurz darauf patentieren ließ.

Auch im Mittelalter wurden Bindestoffe angerührt: Überreste einer Mörtelgrube auf Burg Partenstein.

So wird der Kalkstein vom Berg getrennt: Breite Wandabschnitte werden durch Sprengstoff
entfernt.

Aufgrund seiner grauen Farbe nannte er ihn „Portlandcement”, nach der englischen Halbinsel Portland.
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das nach Zugabe von Wasser „steinhart“ und an der Luft wie unter Wasser fest wird.


 

Der Herstellungsprozess lässt sich grob in drei Schritte untergliedern:

1. Rohmaterialgewinnung im Steinbruch
2. Zerkleinerung zu Rohmehl und Brennen zu Zementklinker
3. Mahlen des Klinkers mit Zuschlagstoffen zu Zement

Die von der Menge her wichtigste Komponente ist der Kalk, der im Steinbruch von Lengfurt gewonnen wird. Das Material wird im Brecher zerkleinert und zu einem Mischbett transportiert, wo es schichtweise eingelagert wird.

Zementwerk

Zementwerk

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Zementwerk-Foto-Workshop

Übergroße LKW fahren die groben Steinklötze zum Brecher, wo sie zerkleinert werden. Dieser Vorgang ist mit einem hohen Lärmpegel belastet.

Der gebrochene Schotter wird je nach Qualität und Zusammensetzung unter Zugabe von z.B. Eisen und Sand zu Rohmehl vermahlen. Nach dem Mahlen wird die Rohmischung dem Wärmetauscherofen zugeführt. Bei Temperaturen von 1.300 bis 1.450°C wandeln sich die Minerale des Rohmaterials um und bilden den so genannten Zementklinker.

Der letzte Schritt findet in den Zementmühlen statt. Mit dem Mahlen unter Zusatz von Gips
wird aus dem Klinker Zement. Je nach Verwendungszweck werden bei der Zementmahlung
weitere Zusatzmahlstoffe (z.B. Hochofenschlacke, Kalkstein, etc.) beigemischt.

verbunden, weshalb diese Maschine im Steinbruch steht.
Nach der Lagerung in Silos wird der Zement von den Verladestellen mit Silofahrzeugen oder per Schiff abtransportiert.

Im Elektrofilter wird der Kalk für die weitere Verarbeitung aufbereitet.

Von Lengfurt aus geht der Zement auf eine Reise, bei der er uns im täglichen Leben allgegenwärtig begegnet.

Im Schottermischbett wird der zerkleinerte Stein homogenisiert und gelagert.


 

Zement + Sand + Kies + Wasser = Beton

Ohne Beton ist modernes Leben nicht mehr vorstellbar – als vielseitiger Baustoff zu Lande, zu Wasser und auch in schwindelerregender Höhe. Ob Straßen, Brücken, Tunnel, Staudämme, Türme, Häuser, Fertigteile, Betonwaren, Transportbeton – der Baustoff Beton ist allgegenwärtig, weil seine Anwendungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt sind.

Aus Zement wird Beton – er ist der Baustoff unserer Zeit, ob bei den Frankfurter Hochhäusern, bei der Wallfahrtskirche in Alzenau-Kälberau, der Ausstellungsnische an der Brunnenstube in Haibach bei Aschaffenburg oder bei einem Verkehrskreisel in Werneck.

Weitere Informationen bei:

Archäologisches Spessart-Projekt e.V.
Treibgasse 3, 63739 Aschaffenburg
info@spessartprojekt.de
www.spessartprojekt.de

Heidelberg Cement
www.heidelbergcement.com