Die Kirchen im Markt Triefenstein sien so unterschiedlich, wie die Menschen, die hier wohnen. Machen Sie den Vergleich.
Klosterkirche Triefenstein
Der Name des 1102 gegründeten Klosters, auf der Gemarkung Trennfelds, ist vom “Triefenden Stein” abgeleitet. Eine Quelle, die ganzjährig Wasser führt. Vom Main aus gesehen können Wanderer den “Triefenden Stein” rechts vom Kloster entdecken.
Das Kloster Triefenstein war früher ein Augustiner-Chorherrenstift, anschließend von 1806 bis 1986 im Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. Seither ist es die Heimat der evangelischen Christusträger-Bruderschaft. Das Klostergelände wurde mit viel Liebe zum Detail weitgehend restauriert. Heute dient es als geistliches Zentrum und als Ort der Stille.
Viele Gäste suchen im Kloster einen geschützten Rückzugsort, in dem sie Ruhe und Besinnung erleben können. Bitte haben Sie für diesen Wunsch Verständnis und respektieren Sie, dass das Klostertor deshalb nur zu bestimmten Zeiten für Besuch und Besichtigung offen steht.
>>mehr über die Klosterkirche Triefenstein
Pfarrkirche St. Jakobus, Lengfurt
St. Jakobus d. Ä.
Ort: An der Kirche St. Jakobus in Lengfurt
Ein erster Hinweis auf ein Gotteshaus in Lengfurt findet sich im Triefensteiner Urbar (Grundbuch) A von 1416: Dort ist ein Wein-Zehnt für die Kirche aufgeführt. Nach Einführung der Reformation durch die Grafen von Wertheim in Lengfurt nutzten die protestantischen Christen dieses Gotteshaus, während die Katholiken die Triefensteiner Leutkirche besuchten. Nach dem Aussterben der Wertheimer Grafen zog der Würzburger Fürstbischof den größten Teil ihrer Lehen ein, darunter auch im Jahr 1612 Lengfurt. Damit endete die fast 100jährige konfessionelle Spaltung des Ortes. Ein Jahr später wurde der Grundstein zur Kirche St. Jakobus d.Ä. gelegt. Das heutige Aussehen dieser Echter-Kirche ist geprägt von den Umbauten des frühen 18. Jh., vor allem der Verlängerung des Kirchenschiffs. 1704 wurde der alte Kirchturm abgebrochen und ein neuer neben dem Chor errichtet. Die Seitenaltäre schuf der Lengfurter Schreiner Bretträger 1722, der Hochaltar kam 1807 nach Lengfurt, die Kanzel ist aus der Hand des Bronnbacher Bildhauers Külsheimer von 1811, das Orgelgehäuse mit Rokokoschnitzwerk stammt von 1773.
>>mehr über die Kirche St. Jakobus
St. Burkhard, Homburg
Die katholische Kuratiekirche St. Burkard hatte keinen Vorgängerbau. Die Anregung, die Rentamtsscheune zur Kirche umzubauen (1819), wurde nicht aufgegriffen. Den Neubau nennt Sander „dringlich“, weil Homburg als (nomineller) Sitz eines Landgerichts über einen ausreichend großen Kirchenraum verfügen musste und als überlieferte Sterbestätte des Würzburger Bischofs Burkard den Status eines kleinen Wallfahrtsortes hatte.
Der Grundstein wurde 1833 gelegt, im Wesentlichen abgeschlossen waren die Arbeiten 1835. Verantwortlich war Maurermeister Michael Köhler aus Homburg. Im Akkord (Vertrag) mit ihm waren als Kosten 7000 Gulden genannt, tatsächlich wurden es 14641 Gulden und 55 Kreuzer. Grund für diese Kostensteigerung war wohl, dass man bei dem komplett aus Rotsandsteinquadern gefügten Bau sehr großen Wert auf die Güte der Steinhauerarbeiten legte. Zwei Drittel der Kosten trug der Staat, ein Drittel die Choramtsstiftung Lengfurt. Aus einem Schreiben der Bauinspektion an die Regierung in Würzburg 1835 wird Wertschätzung für das Bauwerk deutlich:
„Der Styl in Vereinigung mit der hohen freyen Lage, begünstiget durch das gute und schöne Materiale, die angenehmen Formen und Verhältniße im Thurme, geben dem ganzen Bau ein imposantes Aussehen und zwingen bey näherer Anschauung und Untersuchung dem Künstler das Urtheil ab, daß bey dem möglichst geringsten Kostenaufwande, und Beschränkung aller Maaße auf das Minimum die nothwendige Solidität und Dauer nicht außer Acht gelassen ist.“
Für Sander ist die Homburger Kirche der erste ausgeführte Sakralbau des Rundbogenstils in Unterfranken, sie kombiniere einen klassizistischen Bautyp mit einer Gliederung im Rundbogenstil.
Literatur: Sander, Johannes: Kirchenbau im Umbruch. Sakralarchitektur in Bayern unter Max I. Joseph und Ludwig I., Schnell & Steiner, Regensburg 2013
St. Georg Trennfeld
Die heutige Kirche wurde im Jahre 1590 durch Fürstbischof Julius Echter erbaut und am 21. September 1593 konsekriert. Eine kleinere Vorgängerkirche, deren Weihe am 8. Juli 1267 stattgefunden hatte, war vorher vollständig abgebrochen worden. Die Existenz eines ersten Gotteshauses aus Holz ist wahrscheinlich. Dem Zeitgeschmack entsprechend, wurden an der Ausstattung im Laufe der Jahre immer wieder Veränderungen vorgenommen. Zum Bedauern der Einwohnerschaft fielen die nachgotischen Altäre, nach nur 70 Jahren, 1960 einer Modernisierung zum Opfer. Hiesige Steinmetze hatten diese zur Ehre Gottes sehr filigran in rotem Sandstein nach Plänen der in Holz ausgeführten Altäre von Rothenfels angefertigt. Deutlich erkennbar ist auch die Verlängerung des Kirchenschiffes sowie der Anbau einer Sakristei in den Jahren 1934/35.
>>mehr über St. Georg, Trennfeld
Als am 4. Juli 1926 der Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried die Kirche 81. Ulrich einweihte, erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch der Rettersheimer nach einem eigenen Gotteshaus. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts waren sie zu Gottesdienst und Andacht immer nach Trennfeld gegangen, zuvor in die Triefensteiner Leutkirche.
Nach den Plänen des Aschaffenburger Architekten Otto Valentin Leitolf erfolgte im November 1923 die Grundsteinlegung – in einer Zeit, als beispielsweise ein Pfund Butter 3,2 Billionen Mark kostete. Viele helfende Hände ließen einen expressionistischen Kirchenbau entstehen, der durch seinen einheitlichen Gesamteindruck besticht.